Mittwochspalte vom 26.04.2005
Desinteresse und Politikverdrossenheit sollen unter der Jugend – so hört man- weit verbreitet sein. Mit etwas bösem Willen kann eine solche Verdrossenheit auch aus dem Titel der Infobroschüre des derzeitigen Jugendgemeinderates (JGR) gelesen werden. Er lautet: „Machen kann man schon was…“. Wer sich nun in seiner schlechten Meinung von der Jugend bestärkt sieht ist aber schief gewickelt.
In dem Heft beschreiben die JugendgemeinderätInnen in großer Einmütigkeit wie schön und erfahrungsreich ihre Amtszeit war. Sie berichten aber auch sehr ehrlich darüber, wie anstrengend und teilweise kompliziert ihre Arbeit verläuft.
Der JGR hat die schwierige Aufgabe zu meistern einerseits Projektarbeit und andererseits Gremienarbeit zu leisten. Blickt man in die Bilanz dieser Arbeit, so ist die Liste beachtlich und die einzelnen Punkte wiederum legen Zeugnis darüber ab, wie viel Engagement Jugendlicher in Tübingen vorhanden ist.
In der laufenden Amtsperiode gab es ein Sportprojekt mit behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen, ein Podium und Chats zur Kommunalwahl, ein Kunstprojekt und vieles mehr. Der Lilli-Zapf Jugendpreis wird vom JGR jährlich an Jugendliche verliehen, die sich durch Sozial- und Zivilcourage verdient gemacht haben.
Derzeit läuft ein Antrag des JGR zu Graffitiflächen durch die Gremien des Gemeindrates. Weiterhin unterstützt der JGR Jugendgruppen bei deren Projekten. Die Zusammenarbeit mit den SMVen und auch das Act! Festival sind hier zu nennen. Gerade letzteres hat es sich zum lobenswerten Ziel gemacht, Jugendliche und Politik zusammen zu bringen. Stattfinden wird dieses Festival am 28. – 29. Mai auf dem Depotgelände. Hier wird es auch Gelegenheit geben die KandidatInnen für den neuen JGR kennen zu lernen. Dieser wird vom 06. bis 12. Juni neugewählt und es stehen 61 Jugendliche zur Wahl. Eine so hohe Zahl ist nicht selbstverständlich und umso erfreulicher.
Die SPD-Fraktion möchte an dieser Stelle Dank, Anerkennung und Respekt gegenüber allen engagierten Tübinger Jugendlichen für die getane Arbeit, zum Ausdruck bringen.
Insgesamt wird klar, dass die Kreativität und das Engagement vieler Jugendlicher im Jugendgemeinderat und darüber hinaus, ein natürliches Zuhause haben.
Hannah Tiesler