Wenigstens diese Zuversicht kann man derzeit aus der „Udo-Ausstellung“ im Neuen Kunstmuseum mitnehmen. Wir wollen, dass es hinter dem „Tübinger Einspar-Horizont“ weiterhin fair und sozial gerecht zugeht. Um nicht in eine völlige Schieflage zu geraten, geht das momentan leider nicht ohne schmerzhafte Einsparungen in vielen Bereichen.
Auch der TüBus, unser städtisches ÖPNV-Angebot, ist davon ernsthaft betroffen. Eine Million Euro muss im laufenden Betrieb eingespart werden. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Kosten für den hohen Standard unseres ÖPNV-Angebots enorm gestiegen sind. Das jährliche Defizit der Sparte TüBus beläuft sich mittlerweile auf rd. 8 Mio €. Jeder gefahrene Fahrplankilometer – immerhin 4,2 Mio km/ Jahr! – wird somit mit rd. 2.- € bezuschusst. Dies kann auf Dauer nicht mehr über Gewinne aus anderen Unternehmensteilen der Stadtwerke ausgeglichen werden. Auch die angespannte Haushaltslage der Stadt schließt aktuell weitere Zuschüsse zur Finanzierung des ÖPNV aus.
Die Frage, wo gespart werden kann, ohne bereits fest verankerte Grundsätze aufzugeben, haben wir intensiv diskutiert. Schließlich wird von unserer Fraktion mitgetragen, dass Mehreinnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung in die Verbesserung des ÖPNV fließen sollen. Auf die Rabattierung des D-Tickets vollständig zu verzichten kam deshalb für uns nicht in Betracht. Die Tübinger Verkaufszahlen des D-Tickets belegen nach wie vor, dass es ein sehr erfolgreiches Instrument ist um mehr Menschen mit dem ÖPNV zu verbinden. Auch die Aufgabe der Klimaschutzziele stand für uns nicht zur Disposition. Die weitere Elektrifizierung der TüBus-Flotte und der Ausbau der dazu notwendigen Lade-Infrastruktur kostet viel Geld, ist für uns aber unabdingbar für einen umwelt- und klimafreundlichen Ausbau des Stadtverkehrs. Mit aktuell 27 E-Bussen und 28 Hybrid-Bussen sind wir dabei auf einem guten Weg.
Es blieb letztlich nur die Alternative, den Fahrplan auf – noch- akzeptable Angebotsreduzierungen zu untersuchen. Bei den von TüBus erarbeiteten Szenarien haben wir der Variante mit den geringeren Auswirkungen auf den Tagesverkehr an Werktagen zugestimmt. Bei aller Kritik von betroffenen Fahrgästen hat Tübingen dadurch im deutschlandweiten ÖPNV-Vergleich immer noch eine Spitzenposition. TüBus macht „sein Ding“ trotz widriger Umstände gut. Dafür herzlichen Dank!