Mittwochspalte der SPD-Fraktion vom 18. Juli 2018
Die SPD auf dem Holzweg? – Im Gegenteil! Mit unserer Veranstaltung „Günstig Bauen mit ökologischem Anspruch“ haben wir deutlich gemacht, dass Bauen mit Holz eine echte Alternative zu konventionellen Baumaßnahmen darstellt. Ein sehr aktuelles und soziales Thema in einer Stadt, in der Wohnraum knapp und teuer ist. Die eingeladene Expertenrunde konnte alte Vorurteile gegen den Baustoff Holz widerlegen und eindrucksvoll darstellen, wie mit natürlich gewachsenen Roh- und Werkstoffen ansprechender und vor allem auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.
Am Beispiel des Ludwigsburger Projekts „CUBE 11“ wurde aufgezeigt, dass es möglich ist, durch serielles Bauen in relativ kurzen Planungs- und Bauzeiten kostengünstige Wohnungen zu erstellen. Serielles Bauen bedeutet nicht die Rückkehr zu einförmigen „Plattenbauten“. Modulare Bauweise mit variablen Grundrissen bieten vielfältige Möglichkeiten für städtebaulich ansprechende Bauformen. Mit Rücksicht auf kommende Generationen setzen wir uns dafür ein, dass in unserer Stadt auch beim Bauen vermehrt auf Ressourceneffizienz und Klimaschutz geachtet wird. Wie die Diskussion gezeigt hat, verfügen wir in Tübingen und der Region über hervorragende Planungs- und Handwerksbetriebe, die über große Erfahrungen im Bauen mit Holz verfügen. Sie ermutigen uns, Holz künftig sehr viel stärker als bisher auch für mehrgeschossige Bauten in Betracht ziehen.
Dieses Potential sollten wir auch nutzen, wenn wir an die Bebauungspläne für die neuen Baugebiete in den Teilorten denken. Damit die Vorteile des seriellen Bauens auch nutzbar gemacht werden können, brauchen wir abgestimmte und flexible Bebauungspläne, die das ermöglichen. Gerade für die in den Teilorten von jungen Familien stark nachgefragten „Kettenhäuser“ sehen wir hier gute Chancen zur Umsetzung. Zur Verwirklichung von „Fairen Wohnideen“ braucht es auch Partner. Aus unserer Sicht sollte sich die GWG als städtische Tochter noch stärker im Bereich des ökologischen und energieeffizienten Wohnungsneubaus engagieren und damit neue Maßstäbe in Tübingen setzen. Im Aufsichtsrat der GWG haben wir einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Aussagen der Geschäftsführung dazu sind ermutigend. Vielleicht gelingt es ja mit Hilfe des aufgelegten Landesförderprogramms „Holz innovativ“, ein modellhaftes Bauvorhaben mit guter Außenwirkung zu realisieren.
Mit unserer Initiative „Günstig Bauen mit ökologischem Anspruch“ wollen wir die ehrgeizigen Klimaziele, die sich Verwaltung und Gemeinderat gesetzt haben, unterstützen. Ressourceneffizientes Bauen halten wir für einen zunehmend wichtigeren Baustein zum Schutz des Klimas und der Sicherung von Lebens- und Wohnqualität in unserer Stadt.
Die SPD Fraktion wünscht Ihnen eine schöne und erholsame Ferienzeit!
Gerhard Neth
SPD-Fraktion