Antrag der SPD-Fraktion vom 15. November 2007
Zukunft der Technologieförderung in Tübingen und Reutlingen
Die Technologieförderung steht vor entscheidenden Weichenstellungen: In den letzten drei Jahren wurden 100 Millionen Euro Venture-Capital-Mittel von den Unternehmen des Technologieparks eingeworben. An beiden Standorten arbeiten mittlerweile 260 Menschen. Allein in Tübingen entstanden weit mehr als hundert Arbeitsplätze. Das Reutlinger Gebäude ist nahezu voll, im Tübinger sind sämtliche Büroflächen belegt, weshalb an beiden Standorten ein spürbarer Bedarf für zusätzliche Flächen besteht. Nun geht es darum, diese Entwicklung nachhaltig zu festigen und dadurch den Standort auch für andere Firmen aus der Branche zunehmend attraktiver zu machen. Die Technologiefirmen und ihre Beschäftigten brauchen ein klares Bekenntnis der Politik zur Technologieförderung. Firmen, Universität, L-Bank und die beiden Städte Reutlingen und Tübingen müssen sich auf eine gemeinsame Strategie für die Technologieförderung verständigen.
Die SPD-Fraktion stellt deshalb den folgenden Antrag:
1. Der Gemeinderat der Stadt Tübingen bekennt sich zur Technologieförderung und zum gemeinsamen Technologiepark Tübingen/Reutlingen.
2. Der Gemeinderat bekräftigt, dass die Technologieförderung eine zentrale Aufgabe der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen (WIT) ist. Damit diese Aufgabe wirkungsvoll und zukunftsorientiert wahrgenommen werden kann, werden die notwendigen personellen Kapazitäten bereitgestellt.
3. Der Gemeinderat führt noch im ersten Halbjahr des Jahres 2008 eine öffentliche Anhörung zur Zukunft der Technologieförderung in der Region Reutlingen/Tübingen durch.
Als Experten/innen werden zu dieser Anhörung geladen:
• Vertreter/innen der im Technologiepark ansässigen Firmen
• Die L-Bank Baden-Württemberg
• Der Geschäftsführer der BioRegioStern
• Der Geschäftsführer der TTR
• Eine Vertreterin oder ein Vertreter der Stadt Reutlingen
• Der zuständige Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen
• Vertreterinnen oder Vertreter der Universität Tübingen
Ziel der Anhörung ist es, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Technologieförderung und des Technologieparks Tübingen/Reutlingen zu stellen. Hiefür sind insbesondere die strategischen Felder herauszuarbeiten, auf denen die Kommunalpolitik in den nächsten Jahren aktiv werden muss, um die bestehenden Unternehmen zu stärken und neue Unternehmen für den Standort zu gewinnen.
Die Verwaltung stellt sicher, dass auf der Grundlage der Ergebnisse der Anhörung unter Federführung der WIT bis Juni 2008 ein Programm zur Stärkung und Intensivierung der Technologieförderung erarbeitet wird. Das Programm wird den Gremien des Gemeinderats und der WIT vorgelegt.
Für die SPD-Fraktion
Dr. Martin Rosemann