Mittwochspalte vom 19. Juli 2006
Am Montag waren sowohl der Planungs- als auch der Kultur-, Schul-, und Sportausschuss zum Ortstermin in der Weststadt. Es ging vom Pausenhof der Albert-Schweizer-Realschule und der Hauptschule Innenstadt auf das Hahnsche Gelände direkt nebenan. Anlass war das lange (seit 17 Jahren!) geplante und versprochene Kleinspielfeld für die Weststadt.
So schön ein solcher Ortstermin im Vergleich zum stickigen Sitzungssaal auch ist, nötig wurde er nur, weil die Baubürgermeisterin sich mit dem von der gesamten übrigen Stadtverwaltung vorgeschlagenen Kleinspielfeld nicht anfreunden will. Ihre nicht ganz nachvollziehbaren Bedenken: Man solle die Optionen an dieser Stelle offen lassen. – Als würden sie durch ein Kleinspielfeld ein für allemal verbaut.
Ideen, was statt des Kleinspielfelds auf dem Hahnschen Gelände entstehen soll, mag Frau Schreiber haben. Wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden müsste, weiß sie dagegen nicht. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kreativität der Baubürgermeisterin in diesem Fall eher darauf gerichtet ist, Luftschlösser zu bauen. Das Uhlandgymnasium müsste noch heute auf den Erweiterungsbau warten, wenn sie dort ihre Träume hätte weiterspinnen können.
Besonders ärgerlich ist das alles, weil das Gelände mitsamt seinem Gebäude auf Beschluss des Gemeinderats eigens gekauft wurde, um an dieser Stelle nun endlich und tatsächlich das Kleinspielfeld in der Weststadt für die Kinder und Jugendlichen zu bauen. Planungsrechtlich ist für das Grundstück eine Nutzung für den Sport und die Schulen vorgesehen. Dies gilt es nun umzusetzen!
Die SPD-Fraktion setzt sich für die Herstellung eines anständig bemessenen Kleinspielfelds auf dem Hahnschen Gelände in direkter Nachbarschaft zum Pausenhof der Weststadtschulen ein. Wir schließen uns den Forderungen dieser Schulen, der Pädagogen, vieler Weststadtbewohner und auch denen des Jugendgemeinderates an und fordern eine sofort finanzier- und realisierbare Sportfläche für die Kinder und Jugendlichen dieses Stadtteils.
Den Abriss des an dieser Stelle stehenden Gebäudes nehmen wir in Kauf. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Das Gebäude hätte übrigens einen erheblichen Sanierungsbedarf. Die Kosten dafür sind unabsehbar hoch und im Vergleich zum dringend benötigten Sportfeld ist ein zwingender Verwendungszweck für das Gebäude weder erkennbar noch von Frau Schreiber nachvollziehbar dargetan.
Der Erhalt des Gebäudes als Selbstzweck ist also mit der SPD nicht zu machen. Ein Lustschloss ist bei der vielen heißen Luft nicht in Sicht. Dagegen gilt es nun die Chance zu nutzen, damit in der Weststadt lustvoll und an der frischen Luft gespielt und gesportelt werden kann!
P.S.: Haben wir uns getäuscht? Oder schleicht sich die CDU nach 17 Jahren tatsächlich vom Acker und lässt die Weststadtschulen im Stich?
Hannah Tiesler