LESERBRIEF VOM 31. AUGUST 2007
Was war wirklich los in Sachen Nutzung des ehemaligen Gesundheitsamtes durch die freie aktive Schule?
1. Die freie aktive Schule braucht neue und größere Räume. 2. Die Stadt hat ein strategisches Interesse am Erwerb des Grundstücks, auf dem das Gebäude des ehemaligen Gesundheitsamtes steht.
Die Umgestaltung des Europaplatzes steht in den Sternen, aber die Stadt hat ein Interesse an einer Zwischennutzung. Im Moment kommt dafür nur die freie aktive Schule in Betracht. Hohe Investitionen für eine andere befristete Nutzung sind nicht zu vertreten. Für die freie aktive Schule wäre es sinnvoll gewesen, früh im demnächst beginnenden Schuljahr in neue Räumlichkeiten zu ziehen. Deshalb hat SPD-Bürgermeister Lucke in Abstimmung mit OB Palmer die Fraktionsvorsitzenden eingeladen, um zu sondieren, ob eine nach Möglichkeit breite Mehrheit des Gemeinderats ein eigenverantwortliches Handeln der Verwaltung in dieser Richtung unterstützen würde. Diese breite Mehrheit zeichnete sich nicht ab, deshalb geht das Thema erst nach der Sommerpause in den Gemeinderat. Wenn überhaupt kann die freie aktive Schule damit frühestens nach den Weihnachtsferien das Gebäude beziehen. Alles am Ende kein Grund zur Aufregung. Demokratie ist manchmal langsam, und sei es, weil die Demokraten Ferien machen. Aufregen muss man sich allerdings über die abenteuerliche Allianz aus CDU und PDS. Sie haben das vorläufige Scheitern einer sinnvollen Zwischenlösung herbeigeführt und zwar schlicht aus ideologischen Gründen. Sie mögen die freie aktive Schule nicht. Die CDU meint allen Ernstes, man könne die Hauptschule dadurch retten, dass man die freie aktive Schule klein hält. Den CDU-Fraktionsvorsitzenden Latus, in der Sitzung erst Feuer und Flamme für den Erwerb des Grundstücks, überkamen plötzlich Zweifel, als er erfuhr, dass die Schule der Zwischennutzer sein solle. Die PDS mit ihrer notorischen Denunziationssucht versucht derweil propagandistisch, die staatlichen Schulen und die freie Schule gegeneinander auszuspielen. Man darf gespannt sein, ob es demnächst auch der freien Waldorfschule an den Kragen gehen soll.
Dr. Martin Rosemann, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion Tübingen, Derendingen, Kanalstraße 16