Zum Abstimmungsverhalten der SPD-Fraktion und zur Berichterstattung des Tagblatts vom 02. August 2006
Man muss nicht hochbegabt sein und man bedarf auch keines Hinweises, für den man gar noch dankbar sein müsste (so denunzierend Sepp Wais), um die einfache Feststellung treffen zu können, dass über bildungspolitische Fragen nicht im Tübinger Gemeinderat entschieden wird. In dem schon gar nicht. Das Land wird eine Anzahl von Zügen für sogenannte Hochbegabte einrichten, ganz gleich, was der Tübinger Gemeinderat davon hält. Und wenn ein solcher Zug nicht am Schul- und Bildungsstandort Tübingen eingerichtet wird, dann irgendwo anders. Bei aller Skepsis, die das Modell betrifft, wir schwingen uns nicht dazu auf, einer im Grundsatz entschiedenen und von der Schulkonferenz des UG gewünschten und beschlossenen Sache den Garaus zu machen. Das alles ist am Ende eine Frage von Redlichkeit und intellektueller Klarheit. Entscheidungen im Gemeinderat dürfen nicht zum Gesinnungstest verkommen.
Von alledem unabhängig ist, dass wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten eine differenzierte Meinung zum Problemkreis Bildung und dort auch zur Hochbegabtenförderung haben. Ein komplexes Thema, das jedenfalls in einem Leserbrief nicht zu behandeln ist. Aber die Schlachten müssen da geschlagen werden, wo sie zu schlagen sind.
Klaus te Wildt