Die SPD-Gemeinderatsfraktion Tübingen spricht sich dafür aus, die Einführung der Verpackungssteuer um ein Jahr zu verschieben. Diese Forderung reichte sie am 8. April als Antrag bei der Stadtverwaltung Tübingen ein.
Die SPD-Fraktion hatte in der Gemeinderatssitzung im Januar für die Einführung einer Verpackungssteuer gestimmt. Schon damals setzte sie sich für die Unterstützung von Betrieben bei der Umsetzung von Mehrwegsystemen sowie Maßnahmen zur Sozialverträglichkeit der Steuer ein. Der Fraktionsvorsitzende Martin Sökler bekräftigte: „Nach wie vor steht die SPD-Fraktion hinter der Steuer als Instrument gegen die Vermüllung des öffentlichen Raums.“
Durch die Schließung wegen der Corona-Pandemie habe sich die wirtschaftliche Situation von vielen Betrieben wie Restaurants und Vereinsheimen aber drastisch verschlechtert. Viele, die vor allem durch Mitnahmegerichte Einnahmen generieren können, werden nun besonders hart getroffen, so die Begründung des Antrags. Den Unternehmen solle durch diese Maßnahme Zeit geschaffen werden, sich mit dem Wiederaufbau ihrer Kundschaft und der Konsolidierung ihrer Geschäfte zu befassen.
„Uns ist es ein Anliegen, dass es sich die betroffenen Unternehmen leisten können, ihre Mitarbeiter wieder voll zu beschäftigen und gekündigte Mitarbeiter wiedereinzustellen“, so die SPD-Stadträtin Gundula Schäfer-Vogel, „deshalb sollte die Einführung der Verpackungssteuer um ein Jahr verschoben werden“.