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MITTWOCHSPALTEN

Ich bin dann mal weg…..

Mittwochspalte der SPD-Fraktion vom 18. September 2013

Der überteuerte Wohnungsmarkt der Stadt Tübingen wird mich nach Rottenburg auswandern lassen. Auch in Wurmlingen ist es schön und die Mieten sind deutlich günstiger. Bei vier Töchtern, die gleichzeitig in der Ausbildung sind, und mit meinem Erzieherinnengehalt ist das Leben ansonsten finanziell nur schwer zu stemmen.
In Rottenburg zu wohnen, bedeutet aber auch: Kein Engagement mehr im Tübinger Gemeinderat und kein Mitglied mehr im Ortschaftsrat Hirschau. 

14 Jahre Ortschaftsrat Hirschau, das war nicht immer leicht, manchmal sogar sehr zum Abgewöhnen. Ganz anders die vier Jahre im Tübinger Gemeinderat, eine völlig andere Politikwelt. Man muss freilich ein ordentliches Arbeitspensum auf sich nehmen und entsprechend Zeit haben. Aber bei der Entwicklung einer Stadt wie Tübingen mitzuwirken, ist wirklich sehr interessant, es hat mich auch persönlich weitergebracht. Ich werde diese Arbeit sehr vermissen.

Ein paar Wünsche möchte ich noch loswerden. Allen, die sich auf unsicherem Fundament für das Gemeinwohl, vor allem in Vereinen der Kultur und im Sozialen engagieren: „Seit laut und deutlich in euren Forderungen, kämpft dafür, dass ihr eure MitarbeiterInnen nach Tarif bezahlen könnt. Die Zeit ist überreif für Anerkennung auch durch gerechte Entlohnung.“

Tübingen hat sich zu einer vorbildlichen Bildungsstadt entwickelt. Dafür bin ich dem Ersten Bürgermeister Michael Lucke auch persönlich dankbar, ebenso für sein Eintreten für die Gleichstellung der Freien Träger in der Kindertagesbetreuung.

Nun muss die Stadt aber weiter in die Qualität der Kitas und die Arbeitsbedingungen bei den ErzieherInnen investieren. Aber nicht nur bei den Jüngsten muss es eine Entwicklung geben, die Stadt braucht auch mehr gute Wohn-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für Ältere, vor allem auch in den Teilorten, ähnlich wie in Pfrondorf.

Ein Fazit aus meinen vier Jahren im Tübinger Gemeinderat: Die StadträtInnen müssen selbstbewusst und inspiriert mehr Themen selber bestimmen, die Bedürfnisse der Menschen aufnehmen und weniger nur die Setzungen der Verwaltung abarbeiten.

Manuela Heffner Stadträtin der SPD-Fraktion